Das Monster
Unser Fahrzeug - Danas LKW

 

Ein wesentlicher Teil so einer Reise ist das Fahrzeug. Entsprechend langwierig war es, das richtige zu finden. Durch unsere Erfahrungen, die wir u. a. in Namibia und Costa Rica in mancherlei Hinsicht "erfahren" haben, stellten wir an unser Gefährt einige Ansprüche. Wind und Wetter flüsterten uns lautstark zu: "Ein festes Dach über dem Kopf hat nicht zu verachtende Vorteile". Die Lkw Lösung mit Wohnkoffer schied schon recht früh aus. Man muss das "Ding" ja auch fahren und warten können, ohne unsere rudimentär vorhandenen Spezialkenntnisse zu strapazieren. Aus diesem Grund favorisierten wir eine Pick-up-Lösung mit Absetzkabine. Die Bilder, die in der Werbung von 4x4-Magazinen zu bestaunen sind, machen Laune auf diese Art von Fahrzeug - mobil, praktisch und nicht zu groß. Die Pick-up-Lösung hat auch noch weitere Vorteile. Wir können in der Absetzkabine wohnen, egal ob sie auf dem Wagen montiert ist oder irgendwo, wie der Name impliziert, abgesetzt wurde. Dieses Konzept kann auch bei einer eventuellen Panne, die uns natürlich als den einzigen motorisierten Weltenbummlern nicht zustoßen wird, von Vorteil sein. Im Herbst 2002 starteten wir die Suche nach einem entsprechenden Aufsatz. Nach ein paar Wochen fahnden, wurden wir auch fündig. Es war bemerkenswert, wie unterschiedlich Qualität und Preis der angebotenen Kabinen sein kann. Natürlich durfte der Versuch nicht fehlen, das Ganze bei eBay günstig zu ersteigern - es blieb beim Versuch.


Wenig später wurde uns die Belding-Kabine angeboten und wir sind heute überzeugt, eine gute Wahl getroffen zu haben. Zuerst die Kabine und dann das Fahrzeug ist vielleicht nicht ganz der normale Weg, wir handelten aber getreu dem Motto "sichern und weitersuchen". Jetzt fehlte also "nur noch" das Fahrzeug. Die Kabine ist normalerweise für einen typischen japanischen Pick-up vorgesehen: ein Nissan MD 21, Mitsubishi L200 oder Toyota Hilux.

In Namibia hatten wir gute Erfahrungen mit dem Hilux gemacht, deshalb war der Toyota lange Zeit unser Favorit. Nicht zuletzt, weil er als einziger Pick-up über eine echte Differenzialsperre verfügt.



Es hat sich gezeigt, dass die Kabine nicht nur sehr großzügig im Platzangebot ist, sondern auch mit ihrem Gewicht. Und nicht nur mit dem Gewicht gab es Probleme, auch der hintere Böschungswinkel wird in der Kombination Toyota Hilux und Belding-Kabine sehr ungünstig. Beim Addieren aller Gewichte wurde schnell klar - der Beifahrer muss zu Hause bleiben! Er / sie sträubte sich aber! Speziell der Hilux hat nur eine Zuladung von 800 kg. Das entspricht etwa dem Leergewicht unserer Kabine. Die Geschichten, die durch 4x4-Zeitungen und -Foren geistern (über Pick- ups mit Rahmenschaden) haben uns vorsichtig gemacht.

Der Landrover Defender hat andere Maße als die japanischen Pick-ups, für die diese Kabine gebaut wurde, scheidet also auch aus. Die amerikanischen Pick-ups sind sicher etwas robuster aber irgendwie auch keine Alternative. Das nächste Fahrzeug, das wir suchten, hieß Toyota HZJ. Ein echter Klassiker für eine solche Tour, wie wir sie vorhaben. Leider ist der HZJ so selten, dass er gebraucht und bezahlbar nicht zu haben ist.


Also haben wir mit einem kleinen Lkw oder Pritschen-Transporter geliebäugelt und uns nach einem LT 45 4x4 umgesehen. Da es dieses Fahrzeug doch hin und wieder gibt, fassten wir den Plan, uns ein solches zu kaufen. Wie die Kabine darauf passen soll, war uns zwar immer noch nicht so richtig klar, aber irgendwas geht immer.

Also wieder im Internet gesucht - und gefunden: erst 9 Jahre alt, Austauschmotor mit ca 40.000 km und 160.000 auf dem Rest.

Mit dem Leihwagen von Weinheim (bei Heidelberg) nach Halle gefahren, gekauft und festgestellt: Das "Ding" ist deutlich größer als ein VW-Bus und deutlich höher als ein normaler LT. Das war für Thilo richtig gewöhnungsbedürftig.


Nun ja - irgendwie hat sich dann daraus der Name MONSTER ergeben.

Aber noch war die Kabine nicht drauf. Diese stand bei Thilos Eltern im Schwabenländle, das MONSTER bei uns in Weinheim (bei den Gelbfüßlern) ... Es waren noch viele Telefonate und Skizzen nötig, bis wir uns sicher waren, wie und wo wir den LT abflexen mussten.









Aber gesagt, getan: Aufbau abgebaut, Testfahrt im Odenwald und ran die Flex. Wer hat schon mal sein Auto mit der Flex bearbeitet? - Es ist ein komisches Gefühl, einfach 70 cm vom hinteren Teil eines Autos abzutrennen, auch wenn es ein LT Pritsche ist.







Nachdem ein Widerlager aus Holz- und Gummipuffern aufgebaut war, die Pritsche die richtige Länge hatte, Stahlseile zur Befestigung vorbereitet waren, musste "nur noch" die Kabine auf die Pritsche.

Das ging auch relativ gut, nur der Rasen von Thilos Eltern hat etwas darunter gelitten (aber Unkraut vergeht nicht).

Und fertig.



Um das ganze Fahrzeug zu testen, fuhren wir zum Därr Globetrottertreffen nach Zellerreit.
Was wir dort sahen, war echt klasse.











Unser Konzept war zwar nicht vertreten, wir sind jedoch überzeugt, das MONSTER ist gut und reisetauglich (ohne dass wir dafür Haus und Hof preisgeben mussten).






KASO-Tour